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1. Geschichte für die Mittelstufe - S. 4

1913 - Breslau : Hirt
4 A. Deutsche Geschichte. Vater der Götter und der Schöpfer des Himmels und der Erde. Sein gewaltigster Sohn hieß Donar oder Thor, der Gott des Donners, der die Blitze schickt. Zin war der Gott des Krieges. Nicht in Tempeln, sondern in heiligen Hainen versammelte sich des Nachts die Gemeinde zum Gottesdienste zur Zeit des Voll- und Neumondes. Dort stand der Altar, aus dem der Priester den Göttern Opfer brachte. — Den Himmel nannten unsere Vorfahren Walhalla. Nach Walhalla kamen nach ihrem Glauben die Helden, die im Kampfe gefallen waren. e) Ihre Führer. Einen König hatten die alten Deutschen nicht. Mehrere Familien bildeten eine Gemeinde, mehrere Gemeinden einen Gau. An der Spitze des Gaues stand der Gaugraf, der einer von den Freien war und von diesen gewählt wurde. Er hielt draußen unter freiem Himmel die Gaubersamm-lungen ab, an denen alle freien Männer des Gaues teilnahmen. Da wurde Gericht gehalten und über Krieg und Frieden beraten. War ein Krieg beschlossen, so bersammelten sich alle freien Männer des Volkes, welche die Waffen tragen konnten. Sie erwählten einen Führer aus den Tapfersten unter ihnen, den sie Herzog nannten. Diesem folgten sie in den Kampf. Ii. Unsere Vorfahren und die Römer. 1. Die Römer als Feinde. Zu der Zeit, als in Palästina unser Heiland Jesus Christus geboren wurde, lebte in Rom der mächtige Kaiser August ns. Er herrschte über ein großes Reich, das bis an das Land unserer Vorfahren reichte. Auch die Germanen wollte er unterwerfen. Durch Gewalt und List gelang es den Römern, sich große Landesteile untertänig zu machen. Allmählich gewöhnten sich unsere Vorfahren an römisches Wesen. Da sandte der Kaiser seinen Feldherrn Varus, der das Land an seiner Statt berwalten sollte. Dieser war ein hochmütiger Mann und behandelte die unterjochten Völker wie Knechte. Er führte römische Gesetze und römische Sprache ein, erhob hohe Steuern und berhängte oft schwere und entehrende Strafen über die Männer, die Freiheit und Ehre über alles liebten. Darüber wurde das ganze Volk empört und sann auf Rache. 2. Arminius, der Befreier. Zwischen der Weser und dem Harz wohnte der Stamm der Cherusker. Ein Fürst dieses Stammes, der junge Arminius, auch Hermann genannt, wurde der Befreier feines Volkes. Er war selbst in Rom gewesen und hatte römische Kriegskunst erlernt, aber gegen die Unterdrücker seines Volkes war er mit glühendem Haß erfüllt. Nachdem er mit den anderen Stämmen den Plan zur Vernichtung der Römer berabredet hatte, meldete man dem Varus, ein fernwohnender Stamm habe sich empört. Sofort beiließ der Feldherr sein festes Lager an der Weser, um die Empörung zu dämpfen. Heftiger Regen strömte born Himmel hernieder. Die Römer, die ans dem sonnigen Italien stammten, konnten kaum weiter kommen. Als sie so mühsam durch den Teutoburger Wald dahin zogen, nahte ihnen das Verderben. In jedem Busch wurde es lebendig; Arminius zog mit seinen Scharen heran,

2. Theil 2, Abth. 1 - S. 20

1822 - München : Lentner
20 und beschloßen. Um aber allem Verdachte zu entgehen, wußte er es zu veranstalten, daß Herodes ihn nach Nom sendete. Allein während seiner Abwesenheit ' wurde sein vatermörderisches Vorhaben dem Könige entdeckt, und in gerichtlichen Verhandlungen, welche sieben Monathe Lauerten, fast ganz erwiesen. Antipater, der von diesem ganzem Vorgänge nichts wußte, wurde nun von Herodes eingeladen, seine Rückreise so viel wie möglich zu beschleu- nigen. Er folgte der Einladung, und trug kein Beden- ken, sich nach seiner Ankunft dem Vater vorzustellen. Aber wie erschrak er, als dieser ihn von sich stieß, ihm verüb- ten Brudermord und versuchten Vatermord vorwarf, und ihn auf den folgenden Tag beschied, um sich in öffentli- cher Versammlung vor dem (eben anwesenden) Syrischen Statthalter Quintilius Varus zu vertheidigen. Autipater erschien, und ward seines Verbrechens völlig überwiesen. Herodes erstattete sogleich von dem ganzen Verlaufe der Sache Bericht an den Augustus, und als dieser das Ur- theil genehmigte, wurde Antipater im Gefängnisse hinge- richtet — fünf Tage vor dem Tode seines Vaters. Es hatte ihn in der letzten Zeit eine gräßliche, ekelhafte Krankheit befallen. Unter andern brachen an seinem Unterleibs Geschwüre auf, aus denen eine nicht zu vertilgende Menge von Läusen hervorquoll. Da er die warmen Bäder zu Callirrhoe jenseits des Jordans vergeblich gebraucht hat- te, und zu Jericho (denn bis nach Jerusalem hatte man ihn nicht bringen können) seinem elenden Tode entgegen- fah, berief er alle Häupter von Israel; und als sie an- gekommen waren, ließ er sie in der Rennbahn einsperren, mit dem strengsten Befehle an seine Schwester, dieselben, sobald er verschieden sein würde, niederhauen zu lassen, damit bey seinem Tode im ganzen Lande getrauert werden müßte. Bald darauf starb er, im 70sten Jahre seines Alters, im 37sten seiner Regierung. Der Ermordungs- Befehl ward jedoch nicht vollzogen»

3. Theil 2, Abth. 1 - S. 13

1822 - München : Lentner
13 „ach seiner Geburtsstadt Modln begeben. Auch hieher ka- men Hauptleute des Antiochus, welche ihm anlagen: er sollte sich nach dem ergangenen Befehle bequemen, als der angesehenste Mann des Ortes das erste Beyspiel geben, und sich dadurch des Königs Gnade und reichliche Beloh- nung erwerben. Aber standhaft gegen alle Lockungen erklärte er nicht nur laut vor vielem Volke, daß er und seine Söhne nie von dem Gesetze ihrer Vater abfallen würden; ja, als eben jetzt ein Jude hinging und vor Aller Augen auf dem Altar opferte, entbrannte des Greises Eifer um das Gesetz, er lief hinzu, tödtete beym Altäre den Juden und den Hauptmann, und stürzte den Altar. Und nun rief er laut durch die ganze Stadt: Wer um das Gesetz eifert und den Bund halten will, der ziehe mit mir! Da verließen er und seine Söhne und viele fromme Leute mit den Ihrigen die Stadt und zogen hinaus in die Wild- niß (167). Als sich hier viele, um der Verfolgung und Untersuchung zu entgehen, zu ihnen gesammelt hatten, unternahm es die kleine Schaar achter Israeliten, anfangs unter der Anführung des Mathathias, und als dieser das Jahr darauf starb; unter der Anführung seines dritten Sohnes, Judas des Machabaers, im Vertrauen auf Gott und ihre gerechte Sache, für die Erhaltung des vä- terlichen Gesetzes zu kämpfen, und zu kämpfen bis zum letzten Blutstropfen. Und sieh! ein Volk, welches bisher nichts weniger als kriegerisch war, da es seit mehr denn vierhundert Jahren, zuerst beynahe als Sclaven unter den Babylonischen Königen, hernach als begünstigte llnterthanen unter ^em sanften Schutze der Perser, und wieder unter .Aegyptischen und Syrischen Königen gestanden hatte, ein solches Volk wird auf einmal aus Eifer für seine Religion nicht nur kriegerisch, sondern sogar zu Helden: biethet dem mächtigen Syrischen Reiche Trotz, schlägt seine Ar- meen, sieht das Glück zwar bisweilen wider sich, ermannt sich aber immer wieder von neuem, und befreyt sich so von dem Joche, das auf ihm lastete. Judas Brüder („der

4. Theil 2, Abth. 1 - S. 75

1822 - München : Lentner
75 Um, was dm allgemeinen Bund anging, waren die Ge- setze sehr streng. Zede Treulosigkeit wurde mit dem Tode bestraft. — Zeder freye Mann hatte Antheil an der Kraft des Ganzen; denn er war ein Glied der Volksver- sammlung, welche in allen wichtigen Dingen die Ent- scheidung gab. Am Neu- und Vollmonde kam die Ge- meinde zusammen, jeder mit seinen Waffen; denn diese waren das Merkmal der Freyheit, und lieber setzten sie sich der Gefahr des Mißbrauches aus, als das Einer ohne Waffen erschienen wäre. Aber er durste sie nicht tragen, bis er ihrer würdig befunden war; dann schmückte in der Volksversammlung selbst entweder einer der Für- sten, oder der Vater, oder ein Verwandter den Jüngling mit Schild und Speer. Dieses war bey ihnen das Män- nerkleid, dieses der Schmuck der Jugend; vorher erschie- nen sie nur als Glieder des Hauses; jetzt als Glieder des Vaterlandes.— Der Gemeinde standen Priester vor; nur Gott war der allgemein gefürchtete Herr, dem zu gehor- chen kein Abbruch der Freyheit war, und unter seinem Ansehen hielten die Priester die Menge in Ordnung. Sie gebothen Stillschweigen. Der König, der Herzog, die Alten, welchen lange Jahre Erfahrung gaben, die Ade- lichen, die von Vorältern erblich, wußten, wie ein Gau zu verwalten sey, die Tapfersten, die durch Kriegsthaten bey Allen in Achtung standen, redeten einfach, kurz, nach- drücklich, nicht im Tone des Befehlens, sondern durch die Kraft der Gründe. Mißfiel der Vorschlag, so verwarfen sie ihn durch Zischen und Gemurmel; gefiel er, so schlu- gen sie die Waffen klirrend zusammen. Wenn eine große Gefahr dem Volke drohte, oder wenn ein großer Zug in Feindesland geschehen sollte, so wurden alle freye Männer zu den Waffen gerufen, und das war der Heerbann. Er zog aus unter dem Panier des Nationalgottes, das die Priester vorantrngen. Die Fürsten und Ritter jedes Gaues waren auch seine Anfüh- rer im Kriege; die Genossen einer Mark und eines Ge'

5. Theil 2, Abth. 1 - S. 83

1822 - München : Lentner
) — Lz — von schwachem Gemüthe, der für die Geschäfte des Frie- dens geschickter war, als für den Krieg, und überdieß dem Geitze ergeben. Diesem schienen die Deutschen voll- kommen unterworfen, weil sie ruhig waren. Zugleich suchte er die Knechtschaft unter ihnen durch jene stillwir- kenden Mittel zu befestigen, welche verderblicher sind, als die Gewalt des Schwertes, weil sie ein unschuldiges Ansehen haben. Er saß unter den Germanen zu Gericht wie unter den Römern, und die Nönnschen Sachwalter suchten statt des geraden und einfachen Deutschen Her- kommens diè feinen und verwirrenden Künste des Römi- schen Rechtsganges einzuführen. Und weil die gerichtlichen Verhandlungen alle in der Römischen Sprache geführt wurden, so sollten sie auch das Mittel seyn, diese unter den Deutschen herrschend zu machen. Darin aber hatte sich Varus sehr verrechnet, daß er glaubte, die rohen Deutschen hätten kein Gefühl für solche Kunstgriffe, und merkten sie nicht. Vielmehr sahen diese sehr scharf den Quell des Verderbens; und vor allen Dingen wurden sie mit innerm Grimm' erfüllt bey dem Anblicke der Ruthen und Beile des Römischen Statthalters, welche die Zeichen seines Rechtes waren, körperliche Strafen und selbst den Tod zu verhängen. Nichts war den freyen Deutschen mehr entehrend, als körperliche Züchtigung, die Schande der äußersten Knechtschaft; und das Recht der Todes- strafe räumten sie nicht einmahl ihren Fürsten, sondern nur der Gottheit ein, welche das Urtheil durch den Mund der Priesters aussprach. Allein ihr Grimm durfte nicht laut werden, und blieb lange in der Brust der Einzelnen verborgen, weil keiner war, der mit kühnem Geiste die glimmenden Funken zu einer großen Flamme verreinigte. Da mußte Rom selbst den Netter Deutscher Freyheit groß ziehen. Es war Hermann, den die Römer Ar mi- ni us nennen, der Sohn des Cheruskerfürsten Segimer, ein Jüngling tapfern Arms und Herzens, klaren und schnellen Geistes, aus dessen Auge das Feuer seiner Seele F r

6. Theil 2, Abth. 1 - S. 54

1822 - München : Lentner
54 — der Krieg, wenn er fortgesetzt wurde, sich mit dem gänz- lichen Untergange des Staates endigen müßte, und rieth daher zur schleunigen Unterwerfung unter die Römer. Hingegen die Übrigen, die sich Zeloten, d. i., Eiferer für die Ehre Gottes nannten (und zum Unglücke war diese Partey nicht nur an Zahl die stärkste, sondern bestand auch ans den verruchtesten Bösewichtern), wollten von gar keiner Unterwerfung etwas wissen, sondern den Juden, koste es auch, was es wolle, die Unabhängigkeit verschaf- fen. Ihr höchster Grundsatz war: die Ehre Gottes werde geschändet, wenn sich Sein Volk andern Völkern, zu- mahl Heiden, unterwerfe. Sie erklärten daher, die Waffen nicht eher niederzulegen, als bis sie alle fremde Gewalt ausgerottet hätten. — Diese fürchterliche Unei- nigkeit hatte ganz Palästina, ja selbst die einzelnen Fa- milien angesteckt. Die Zeloten wütheten zuerst mit Rauben und Mor- den in der umliegenden Gegend gegen alle, die sich ihnen widersetzten, und zogen darauf unter Anführung Zacha- rias und Eleazar's in Jerusalem ein, bemächtigten sich des Tempels, und thaten daraus häufige Ausfälle. Der ehemahlige Hohepriester Ana nus beredete das Volk, die Waffen gegen sie zu ergreifen; und wirklich wurden sie, nach einem hartitäckigen Treffen aus dem äußern Bezirk des Tempels in den innern vertrieben, und daselbst enge eingeschloffen. Aber ein Aufrührer, Johannes, der auö Giscala nach Jerusalem geflohen war, hinterging den Hohenpriester, ließ sich von ihm an die Zeloten abschicken, als wenn er einen Vergleich vermitteln wollte, rieth ihnen aber, auszuhalten und die Idumäer zu ihrem Beystande zu rufen. Diese ließen nun 20,000 Mann anrücken. Ana- Nus verweigerte ihnen den Eingang und ersuchte sie freund- lich, in ihr Land zurückkehren. Das brachte sie auf; - sie beschuldigten den Ananus, er wolle die Stadt an die Römer verrathen, und drohten, die Thore mit Gewalt zu erbrechen. Ein in der Nacht entstandenes fürchterliches

7. Theil 2, Abth. 1 - S. 89

1822 - München : Lentner
„So wie ein Fluß" — sagt Montesquieu — „vft „nur langsam und geräuschlos den Damm unterwühlt, „dann aber plötzlich ihn einreißt, und unwiderstehlich „über Felder und Wiesen stürzt: also die Despotie in „Rom, jenes unter August, dieses unter Tiber." — Nachdem der tückische, argwöhnische, in Ränken beynahe ergraute (56jährige) Tiberius sich zuerst vom Senat er- bitten lassen,, die — seit vielen Jahren von ihm durch jedes Mittel gesuchte — Kaiserwürde zu übernehmen, und dann den Aufruhr der Pannonischen und Deutschen Legio- nen durch Vermehrnng ihres Soldes und Verheißung einer früheren Entlassung aus dem Dienste gedampft hatte, be» -gann er seine Negierung damit, daß er die Volksver- sammlungen abschaffte und dadurch den Bürgern ihren Einfluß auf die Wahl der Magistrate gänzlich aufhob« Er selbst setzte nun aus eigener Macht die Consuln, und zu den übrigen Magistraten schlug er dem Senate Ean- ditaten vor, welche dieser nicht verwerfen durfte. Auf diese Weise gelang es ihm, alle Männer von Geist aus den öffentlichen Aemtern zu verdrängen. Um aber auch seine Person sicher zu stellen, umgab er sich mit allen Schrecken des Majestätgesetzes*). Zeder alte Haß ward nun von ihm hervorgesucht, und Männer, die ihn vor zwanzig Jahren einmahl beleidiget hatten, wurden jetzt dafür hingerichtet. Ankläger, welche heimlich be- richteten, dieser oder jener habe schlecht vom Kaiser ge- sprochen oder dessen Bildsäule bespöttelt, wurden mit Geld und Ehrenstellen belohnt, die Angegebenen aber gefoltert unter langsamen Qualen hingerichtet, und dann mit eiser- *) Dieses Gesetz, das früher nur' gegen jene, welche die Majestät des Römischen Volkes verletzen würden, gerich- tet war', wurde von Augustus auch auf diejenigen aus- gedehnt, welche gegen die Person des Imperators etwas sprechen oder schreiben würden, und hieß deßwegen Les Julia majestatis.

8. Theil 2, Abth. 1 - S. 121

1822 - München : Lentner
weniger Werth gehabt, als damahls, wo man so ruchlos damit spielte. Jetzt traten Ritter und Senatoren mit unter den Gladiatoren auf, und wurden Hundertweise zum Vergnügen der Zuschauer hingerichtet. Bon der Grau- samkeit mehrerer Kaiser ist schon oben geredet worden. Commodus hatte seine Freude daran, wenn er über die Straße ging, dem ersten, der ihm begegnete, einen Fuß entzwey oder ein Auge auszuschlagen. Hatte sich jemand in seiner Gegenwart geäußert, daß er sterben wollte, so ließ er ihn wider seinen Willen vom Felsen hinabstürzen. Einem sehr fetten Menschen ließ er bey der Tafel den Bauch aufhauen, daß die Eingeweide auf einmahl her- ausfielen. Viele wurden umgebracht, weil sie in aus- ländischer Tracht vor ihm erschienen waren, oder weil sie ein edles, männlich-schönes Ansehen hatten. Seve- rus ließ nicht nur sehr viele Anhänger seines Gegners, unter denen sich die reichsten und angesehensten Männer des Staats und viele vornehme Damen befanden, son- dern auch noch eine große Menge anderer Personen, von denen viele Consuln, viele Prätoren, alle aber vom höch- sten Stande waren, unverhörter Sache hinrichten. Ueber- haupt war jeder Sieg über einen Gegner den Kaisern die schönste Gelegenheit zum Morden und Schätze sammeln. Cara cal la ließ nebst seinem Bruder und Mitregenten Gera, noch gegen 20,000 Menschen in allen Theilen des Reichs, als Anhänger, Diener oder Freunde desselben umbringen*). Der Thracier Maximin hatte den *) Unter diesen Schlachtopfern war auch der erste der damah- ligen Rechtsgelehrten, Pa pini an. Der Kaiser hatte von ihm begehrt, die Ermordung des Geta schriftlich zu rechtfertigen; Papinian aber sich geweigert, diesem Begeh- ren nachzukommen, indem er sagte: ,,So etwas ließe sich leichter begehen, als vertheitigen; und einen unschul- dig Ermordeten verurtheilen, wäre ein zweyter Mord." Sogleich war er vor den Augen des Kaisers mit einem Beile hingerichtet.

9. Theil 2, Abth. 1 - S. 74

1822 - München : Lentner
Der Deutschen Gottesdienst schloß sich an die Na- tur an. Sie verehrten die Sonne, den Mond, die Erde, über alle aber ein höchstes Wesen, dessen Kräfte weit über die menschlichen hinausgingen. Sein allgemeiner Nähme war Allvater, sein besonderer bald Thor, bald Wo- dan (Odin). Bey einigen Völkerschaften aber waren Thor und Wodan zwey verschiedene Gottheiten; die Gemahlinn des letzter» hieß Freya, so wie sein Hof, in den die-kriegerischen Deutschen nach dem Tode ausge- nommen zu werden hofften, Walhalla. Seinen Ur- sprung leitete das Volk gleichfalls von den Göttern her. Der Gott Teut oder Tuiskon (welches Stärke bedeu- tet), hatte einen Sohn, Man, welcher der Stammvater des Volkes war; von ihm benannte dasselbe alle seine männlichen Nachkommen. — Diesen Gottheiten bauten die Deutschen keine Tempel; sondern Haine und Wälder, denen die Natur die Säulen gebaut hatte, und deren Decke der unendliche Himmel selbst war, weihten sie zu Orten rhres Aufenthaltes und ihrer Verehrung. Daö ganze Volk bestand aus Freyen und Knech- ten. Die Knechte aber hatten ein besseres Loos, als bey andern Völkern. Sie empfingen Haus und Hof und ein Stück Land von ihrem Herrn, und entrichteten ihm da- für eine bestimmte Abgabe an Korn oder Vieh, oder an gewebtem Zeuge, welches in jeder Haushaltung selbst verfertiget wurde. Der Waffen aber wurde der Knecht für unfähig gehalten; sie waren das Vorrecht und die Ehre der freyen Männer. Unter diesen gab es zwey Stände: edle Freye, und gemeine Freye, oder Adel und Volk. Aus dem Adel wurden die Könige genom- men, wo es deren gab (nicht alle Völkerschaften hatten Könige); die Anführer aber im Kriege, die Herzoge (die vor dem Heere Herzogen), wählten sie nicht nach der Geburt, sondern nach ihrer Tapferkeit und Mannestugend. Ein jeder Stamm, oder mehrere zusammen, machten einen Bund und eine Eidgenossenschaft aus, und in al-

10. Theil 2, Abth. 2 - S. 14

1822 - München : Lentner
14 aus dem Oberägyptischen Dorfe Koman im Jahre 2 85. st. 357. und der heil. Hilarión aus Palästina im Jahre 3o6 st. 871). Auch hatten sich solche Einsiedler (die man bald Eremiten von dem Griechischen Worte Eremos, Wüste. — bald Anachoreten, von dem Worte A n ach 0 r e i n sich zu r ü ckzi e h e n. — bald Mo nacho i, Mönche nannte, von dem Worte Monos, allein) zu einander gesellet, um gemeinschaftlich mit Verlaugnung alles Irdischen und Zeitlichen Gott zu dienen. Ja, es hatten auch schon viele Anachoreten sich der Führung des heil. Antonius übergeben, und groß war die Zahl der- fertigen, welche ihn als ihren Meister ansahen. Aber Pachomius (von heidnischen Aeltern in der Thebais im Jahre 392 geboren , im Jahre 3 > 3 getauft und von dem gottseligen Greise Palamon mit dem Anachoretem-Ge» wände bekleidet) war der erste, der für feine geistlichen Kinder Eine bestimmte Richtschnur zog. welcher sie alle sich unterwarfen. so wie nach diesem Beyspiele alle fol- genden Ordensbrüderschaften nach Einer Regel ihres Stif- ters einhergingen. Ja, er gründete außer der Genossen- fchaft von Tabenna noch acht andere in der Thebais, welche alle ihn als ihren geistlichen Vater verehrten, sich von ihm leiten ließen, und ihn Abbas nannten, welches in Syrischer Sprache Vater heißt. Er starb am 4. May 3/(8 im 67. Jahre seines Alters. Wenden wir uns wieder zur R eg i e r u n g s g e- sch ich l e des Kaisers C o nst a n t i n ! In dieser zeichnen sich vornehmlich zwey Begebenheiten aus, nämlich die Verlegung der Residenz von Rom »rach By- zanz, und die gänzliche Veränderung der Ver- sa ssu n g e fo r m. — Schon von Julius Casar und O c ta v iu s Au- gustas wird gesagt, daß sie den Sitz des Reiches in die Landschaft Lroas am Hellespvnte verlegen wollten.
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